Konrad Epple MdL: „Bei Anruf Stille – Das darf nicht sein!“

„Wenn Menschen in medizinischer Not sind, benötigen Sie schnell Hilfe. Dazu gibt es die Nummer 116117 für den ärztlichen Notdienst. Die hilft aber nur, wenn man unter dieser Nummer dann auch jemanden erreicht,“ sagt der Landtagsabgeordnete Konrad Epple vor dem Hintergrund zahlreicher Berichte, dass die 116117 über den Jahreswechsel zeitweise nicht oder nur eingeschränkt erreichbar gewesen sei.

Dazu erklärt Konrad Epple: „Die Kassenärztliche Vereinigung hat einen Sicherstellungsauftrag. Sie muss dafür sorgen, dass Menschen, die nicht wirklich auf den Rettungsdienst oder die Notaufnahme angewiesen sind, die notwendige Hilfe bei einem niedergelassenen Arzt/Ärztin finden. Der dazu eingerichtete ärztliche Bereitschaftsdienst ist unter der 116117 erreichbar. Wenn die Patienten unter dieser Nummer aber nicht zügig Hilfe erhalten, wählen viele den Notruf oder suchen die stationäre Notaufnahme unserer Kliniken auf. Sicher war die Situation rund um den Jahreswechsel eine besondere, da der allgemein hohe Krankenstand auch das medizinische Personal traf. Aber die zusätzlichen Patienten, die unter der 116117 keine Hilfe erhalten, bringen noch mehr Druck auf die Rettungsdienste und die Notaufnahmen. Und dort arbeitet das Notfallpersonal auch abseits der Weihnachtsfeiertage bereits unter einem sehr hohen Patientendruck.“

Aus Gesprächen mit seinen Fraktionskollegen weiß Konrad Epple, dass es im ganzen Land vereinzelt genau dazu kam, weil viele Hilfesuchende unter der 116117 nicht durchkamen. Das führte dazu, dass die Rettungsdienste und Notaufnahmen massiv unter Druck gerieten, was weiter dazu führte, dass besorgte Anrufer stundenlange Wartezeiten in Kauf nehmen mussten.

„Das darf nicht sein!“, stellt der Landtagsabgeordnete Konrad Epple klar und macht deutlich: „Hier ist vor allem die Kassenärztliche Vereinigung gefordert. Sie muss entsprechend ihrem Sicherstellungsauftrag dafür sorgen, dass die Menschen, die nicht wirklich einen Rettungsdienst oder eine Notaufnahme benötigen, im niedergelassenen Bereich Hilfe bekommen. Dazu braucht es nicht nur ein ausreichendes Angebot im kassenärztlichen Bereitschaftsdienst, sondern es müssen auch einheitliche Verfahren und Prozesse definiert werden, um Patientinnen und Patienten so zu steuern, dass sie auf der für sie passenden Versorgungsebene landen und dort auch tatsächlich ausreichende Ressourcen vorhanden sind. Letzteres obliegt vorrangig der Bundespolitik, die schon längst hätte handeln können. Der Bundesgesundheitsminister hatte im März 2022 angekündigt, dass es noch im vergangenen Jahr zu einer Notfallreform kommen solle. Bisher haben wir hier leider nichts Neues mehr gehört.“

Zusammenfassung:

Wann wähle ich welche Telefonnummer?

116117          außerhalb der regulären Praxiszeiten (abends/nachts oder am Wochenende/Feiertag) für medizinische Hilfe, die ich                       normalerweise beim Hausarzt suche.

112                 Lebensgefahr oder schwere Verletzung z.B. bei einem Unfall, bei vermutetem Herzinfarkt oder Schlaganfall

                       – Feuerwehr

110                 Polizeilicher Notruf z.B. bei Einbruch oder Überfall